Dritte Ausgabe des documenta 14 Magazins South as a State of Mind erhältlich

cover-south-as-a-state-of-mindMarburg 16.11.2016 – South as a State Mind wurde 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründet. Zwei Jahre lang, bis zur Eröffnung der documenta 14 im Jahr 2017, wird das Magazin in vier Sonderausgaben von der Chefredakteurin der Publikationen, Quinn Latimer, und dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, herausgegeben. Schreiben und Publizieren sind integrale Bestandteile der documenta 14 und South ist ein Bote dieser literarischen Produktion. Das Magazin will mit kritischem Diskurs, Kunst und Literatur die Arbeit an der Ausstellung der documenta 14 begleiten und trägt dazu bei, ihren Anliegen und Interessen einen Rahmen zu geben. Die veröffentlichten Essays, Allegorien, Gespräche, Gedichte und visuellen Projekte stammen von einigen der eindrücklichsten zeitgenössischen SchriftstellerInnen und KünstlerInnen.

Nachdem in der ersten Ausgabe von South Formen und Figurationen von Entortung und Enteignung und in der zweiten Ausgabe die enigmatischeren Mittel von Schweigen und Masken als Werkzeuge für ästhetisches und politisches Engagement untersucht wurden, erkundet die neue Ausgabe von South as a State of Mind nun das Thema „Sprache oder Hunger“.

Dieser dritte von der documenta 14 herausgegebene Band von South widmet sich der andauernden Wechselbeziehung zwischen Natur, Kapital, Macht und Sprache. Die Essays, Gedichte, Manuskripte, Manifeste und Parabeln bringen – auf verschiedene Art und Weise – die Notwendigkeit von Sprache zum Ausdruck, während Konsum und Hunger als politische und ästhetische Tatsachen und Felder betrachtet werden, die unsere Vergangenheit bestimmt haben und unsere kollektive Zukunft ausmachen. „Diese Lehre lässt sich ziehen”, schreibt die Dichterin Linda Hogan, eine Angehörige des Volks der Chickasaw: „Was den Menschen widerfährt und was dem Land widerfährt, ist dasselbe.”

Beiträge von Nabil Ahmed, Sotirios Bahtsetzis, Natasha Ginwala, Tshibumba Kanda Matulu, Tina Modotti, Neni Panourgiá, Pope.L, Gene Ray, Glauber Rocha, Cecilia Vicuña und anderen erforschen Formen und Geschichten von Sprache und Wortschatz ebenso wie politische Ökologie und Gewalt gegen die Umwelt als Produkte der dunklen Paarung von Kapitalismus und Kolonialismus.

Sie beschäftigen sich mit Klima und Konflikt, Hungersnöten, Hunger als Widerstand und den Schnittpunkten zwischen indigenem Aktivismus, antikapitalistischer politischer Ökologiebewegung und Kernfragen des Landrechts. In dieser Ausgabe finden sich außerdem ein für South verfasster Essay und eine neue Bildserie von Moyra Davey, Gedichte von Lisa Robertson und Synnøve Persen, künstlerische Projekte von Lala Rukh und Roee Rosen sowie Gespräche mit dem Komponisten Joaquín Orellana und dem Maler Gordon Hookey.

Parallel zur dritten Ausgabe von South as a State of Mind werden im Laufe der kommenden Monate Veranstaltungen in Athen und Kassel stattfinden. Weitere Informationen zu diesen werden in Kürze auf der Website der documenta 14 veröffentlicht.

Zusätzlich zu der von Mevis & van Deursen (Amsterdam) für die documenta 14 neugestalteten Druckausgabe von South as a State of Mind ist das Magazin auch als Online-Ausgabe in drei Sprachen erhältlich – Deutsch, Griechisch und Englisch. 

South as a State of Mind #8 [documenta 14 #3]
Herbst/Winter 2016
Herausgegeben von Quinn Latimer und Adam Szymczyk
300 x 230 mm, 260 Seiten, zahlreiche Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, in engl. Sprache, 15 Euro
ISSN 2241-3901, ISBN 978-3-86335-846-4
Mit Beiträgen von
Nabil Ahmed, Nairy Baghramian, Sotirios Bahtsetzis, Stefan Benchoam, Ross Birrell, Moyra Davey, Hendrik Folkerts, Gauri Gill, Natasha Ginwala, Gordon Hookey, Tshibumba Kanda Matulu, Christos Karakepelis, Quinn Latimer, Tina Modotti, Joaquín Orellana, Neni Panourgiá, Synnøve Persen, Pope.L, Gene Ray, Lisa Robertson, Glauber Rocha, Dieter Roelstraete, Roee Rosen, Lala Rukh, Julio Santos, Savitri Sawhney, Monika Szewczyk, Adam Szymczyk, Alejandro Torún, Rajesh Chaitya Vangad, Cecilia Vicuña und Vivian Ziherl.