Käthe Kollwitz im Städel Museum

Besucher in der Ausstellung KOLLWITZ Foto Städel Museum – Norbert Miguletz

Käthe Kollwitz gilt als die berühmteste deutsche Künstlerin des 20. Jahrhunderts und zugleich als eine Ausnahmeerscheinung. In diesem Frühjahr widmet das Städel Museum Käthe Kollwitz (1867–1945) eine große Ausstellung und will dabei die Vielfalt, Sprengkraft und Modernität ihres Werks in den Blick nehmen.

Käthe Kollwitz (1867–1945) Selbstbildnis mit aufgestütztem Kopf, 1889/91, Feder und Pinsel in Sepia auf Bütten, 200 x 160 mm, Käthe Kollwitz Museum Köln. Foto Käthe Kollwitz Museum Köln

Kollwitz ging als Künstlerin von Anfang an eigene Wege: Sie entschied sich kühn und zielstrebig nicht für Malerei, sondern vor allem für Druckgrafik und Zeichnung.  Darin hat seizu einer eigenständigen Bildsprache von eindringlicher Unmittelbarkeit gefunden.

Käthe Kollwitz (1867–1945), Weiblicher Rückenakt auf grünem Tuch, 1903,  Kreide- und Pinsellithografie mit Schabnadel im Zeichenstein in zwei Farben (Braun und Grün), blaue Lichter im Hintergrund mit Pastellkreide aufgesetzt, auf hellbraunem Tonpapier,
589 × 460 mm, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz

Existenziell Menschliche Fragen und unbequeme Themen verhandelte sie in ihrer Kunst aus neuer Perspektive. Ihr Intention war es  damit auf die Gesellschaft einzuwirken. Die Künstlerin und Werk wurden nicht zuletzt deshalb im geteilten Deutschland nach 1945 politisch vereinnahmt – eine Rezeption, die in der breiten Öffentlichkeit bis heute nachwirkt.

 „Es gibt neben Käthe Kollwitz wohl keine andere Künstlerin in Deutschland, die sich so selbstbestimmt und zielstrebig eine derart frühe und anhaltende Karriere erstritt. Ihr Schaffen wirkte bis in die USA und nach China – und wurde von vielen gesellschaftlichen wie politischen Ismen instrumentalisiert, gerade auch im Nachkriegsdeutschland. Diesen deutschen ‚Mythos Kollwitz‘ zu beleuchten und das Gesamtwerk dieser bedeutenden Künstlerin der Klassischen Moderne in den Blick zu nehmen, erscheint daher umso zwingender.“ Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums

Käthe Kollwitz, 1867-1945, „Der Turm der Mütter“, 1937 – 1938 Technik: Bronze,  27 x 27 x 28 cm, Standort: Essen, Museum Folkwang. Foto: Museum Folkwang, Essen – ARTOTHEK

Aus eigenem Bestand des Städel und bereichert um Werke aus führenden Museen und Privatsammlungen präsentiert die Ausstellung mehr als 110 eindrucksvolle Arbeiten auf Papier, Plastiken und frühe Gemälde der Künstlerin.  Darunter sind herausragende Leihgaben aus dem Berliner Kupferstichkabinett, dem Käthe Kollwitz Museum Köln, dem Art Institute of Chicago, dem Sprengel Museum Hannover oder der Staatsgalerie Stuttgart.

KOLLWITZ im Städel Museum

Schaumainkai 63, Frankfurt am Main

20. März bis 9. Juni 2024

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