Fridericianum Kassel: Ökologische Ästhetik und das Konzept der Leiblichkeit

 

Tetsumi Kudo, Votre Portrait, 1970–74
Tetsumi Kudo, Votre Portrait, 1970–74

Marburg 8.11.2016 – In den neunziger Jahren konzipierten chinesische Theoretiker im Zuge der Diskussion um eine Umweltethik die sogenannte Ökologische Ästhetik. Die Ökologische Ästhetik betont das naturale Eingebundensein des Menschen. Sie grenzt sich damit von anthropozentrisch orientierten Philosophien ab, die den Menschen als Maß aller Dinge verstehen. Kritiker haben der Ökologischen Ästhetik vorgeworfen, ihren Fokus auf eine überkommene Vorstellung von „schöner Natur“ zu legen und damit letztlich nicht über eine altmodische Urteilsästhetik hinauszugehen.

Dr. Zhuofei Wang wird im Vortrag den Entwurf einer um die Dimension der Leiblichkeit erweiterten Ökologischen Ästhetik vorstellen:  Sie will den wissenschaftlichen Blick auf die leiblich-sinnliche Erfahrung einer Natur lenken, die unter den heutigen Bedingungen in der Regel kultiviert, häufig sogar zerstört und kaum mehr bewohnbar ist.

Dr. Zhuofei Wang ist Habilitandin im Bereich der philosophischen Ästhetik. Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Kassel und der Kunsthochschule Kassel. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ostasiatischen Institut der Universität Leipzig tätig und forschte an der Shandong-Universität China.

Vortrag im Fridericianum Kassel
Mittwoch 9. November: 18.15 – 19.45 Uhr